Neubau Gärhaus Brauerei Frastanz

Neubau des Gär- und Lagerhaus der Brauerei Frastanz

Architektur, Tragwerk und Projektleitung: Schatzmann+Ebenhoch GmbH
Auftraggeber: Brauerei Frastanz eGen, Frastanz

Ausführungszeitraum: Mai 2021 - Aug. 2023

Baustellen Update 02/18

In einer Zeit, in der die Marken der Großkonzerne den Getränkemarkt dominieren, setzt die Brauereigenossenschaft Frastanz, eine der letzten ihrer Art, auf die Fortsetzung regionaler Tradition: neben dem denkmalgeschützten alten Sudhaus aus der Jahrhundertwende entstand als moderner Zubau ein neues Gärhaus, in welchem die in Frastanz traditionell betriebene „offene Gärung” in acht riesigen Edelstahl-Bottichen in noch größerem Umfang als bisher stattfinden kann.

Der vom Feldkircher Planungsbüro Schatzmann + Ebenhoch konzipierte kubische Baukörper ist allerdings nicht nur als funktionelle Erweiterung einer Betriebsanlage gedacht, sondern zugleich ein Ort der Selbstvermarktung. Die acht Bottiche werden von der Zwischendecke des zweigeschossigen Gebäudes gehalten und reichen vom Erdgeschoss ins Obergeschoss. Die nach zwei Seiten verglaste Fassade macht das effektvolle Schweben der zylindrischen und nach unten hin kegelförmig zugespitzten Stahlgefäße nach außen effektvoll sichtbar.

Der Neubau bildet damit neben dem alten Sudhaus eine weitere Publikumsattraktion, die sich mit ihrem Flachdach höhenmäßig bewusst dem ehrwürdigen Stammhaus (mit Walmdach und Quergiebel) unterordnet. Das Gebäude ist allerdings nicht nur einsehbar, sondern auch begehbar. Der eigentliche Gärbereich im  Obergeschoss ist zwar eine den Braumeistern vorbehaltene Hygienezone, direkt anschließend daran wurde allerdings eine Bar mit Verkostungsgelegenheit eingerichtet, von der aus durch eine verglaste Trennwand die Arbeit im Gärhaus mitverfolgt
werden kann.

An der Decke des Geschosses ist eine Vielzahl von Scheinwerfern platziert, die – nach dem Konzept der Innenarchitektin Andrea Neumeister – abends die doppelwandigen Stahlbottiche wirksam in Szene setzen. Eingerahmt werden die Glaselemente der Pfosten-Riegel-Fassade durch bronzefarbene Blechpaneele, die farblich eine Anspielung auf das „Frastanzer Gold” darstellen dürften. Neben dem neuen Gärhaus wurden zudem eine ganze Reihe von Druck- und Reifetanks errichtet, welche die Lagerkapazität massiv erweitert.